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11. März 2005 Im Moment, bin ich nicht so gut drauf. Deshalb ist mein Frauchen mit mir zum Tierarzt gegangen. War ganz knapp an einer Lungenentzündung vorbeigerutscht, wie er sagte. Ich musste ein Antibiotikum nehmen, aber das hat mir leider auch nicht geholfen. Mein Frauchen ist mit mir deshalb nach Ravensburg gefahren in die Tierklinik. Da haben sie mich geröntgt und Bluttest gemacht. Das sah erst gar nicht so gut aus, Verdacht auf Anämie, das sich aber nicht bestätigt hat. Meine Familie hat sich sehr große Sorgen um mich gemacht. Wäre sehr schlimm für sie gewesen. Für mich natürlich noch mehr. Aber so langsam geht es wieder berg auf mit mir. Muss allerdings Cortison nehmen. Habe großen Durst, bin immer am Saufen. Dann ist mir schon einpaar mal ein Malheur passiert. Ich war allein mit der Deborah und Tamara zu Haus. Als die mal in den Flur kamen, war er von Pfützen voll. Die haben aber keinen Lappen gefunden, dann haben sie Küchenrollen genommen. Sie haben 2 Rollen gebraucht. Als sie fertig waren, kam mein Herrchen vom Hundeplatz. Es ist mir jetzt schon einige Mal passiert, es kommt bestimmt von den Tabletten. Ist mir ja sooo peinlich. Aber man hat ja Verständnis, weil ich das ja nicht mit Absicht mache. Ich bin schon froh, wenn ich wieder gesund bin, denn jetzt fangen die Turniere wieder an. Die ersten werde ich ja verpassen, aber da ist ja nicht so schlimm. Werde sicher alles aufholen. In diesem Jahr möchte ich es nochmals Deutsche Meisterin werden, das heißt, wenn mein Herrchen mir wieder nicht alles vermasselt. Dann werde das Rentendasein genießen. Bis dahin wird mein Bruder Rexy so weit sein, in meine Fußstapfen zu treten. Es wäre schon toll. Nun werde ich mal wieder eine Pause einlegen und sage dann mal Tschüßle. 12.04.2005 Heute war ich wieder beim Bluttest machen, er fiel schon besser aus, es ging mir auch schon besser. Nun wurde jede Woche eine Blutabnahme gemacht und es besserte sich so gut, dass mein Herrchen grünes Licht für meine ersten Turniere bekam. Haben drei Turniere mitgemacht und wieder den ersten Platz belegt, wie immer. Aber das waren die Letzten in meinem Leben. Am 20.05.05 fuhren wir zuerst nach Ravensburg und machten dort einen Spaziergang mit meiner lieben Schwester Sandra, das hat mich aber sehr angestrengt, dass ich zweimal zur Seite gekippt war. Der Michael von ihr ist dann mit dem Auto gekommen, so dass ich nicht den ganzen Weg zurück laufen musste. Am nächsten Tag fuhren wir nach München zu einem Workshop für Hunde Erziehung. Nicht wegen mir, sondern wegen meinem Bruder Rexy. Da er ein junger Wilder und ich schon nicht mehr die Jüngste bin, sollte meinem Frauchen von der Psychologin gezeigt werden, wie sie ihn am besten von mir fern hält, damit ich meine Ruhe habe. Es waren viele Hunde dort, die im Wald rennen konnten, ich hätte so gerne mitgemacht, aber ich konnte es nicht verschnaufen. Am 25.05.05 fuhr mein Frauchen wieder mit mir in die Hundeklinik. Sie haben wieder einen Bluttest gemacht, sah nicht so gut aus. Computertomografie, Lymphdrüsen Tumorbiopsie, Gewebeprobe von meiner Lymphdrüse. Eine lange Woche mussten mein Frauchen und Herrchen auf das Ergebnis warten, dann die niederschmetternde Diagnose Lymphdrüsen Krebs. Mein Frauchen hat geheult, es war sehr schlimm auch für mich. Sie wollten mir eine Chemo- ersparen und gingen mit mir am 06.06.05 zu einem Tierarzt, der mit Naturheilmittel behandelt. Ich bekam aber immer Fieber, das er leider auch nicht runter bekam. Am 27.06.05 wollte mein Herrchen noch mit mir auf die Wiese, bevor er ins Bett ging. Ich wollte mit, aber ich fiel einfach um. Sie haben mir Fieber gemessen. Die Temperatur war bei 42,7° Die haben mir dann wieder Cortison gegeben und mein Frauchen hat mir immer feuchte Tücher auf den Leib gelegt. Sie ist neben meinem Bett gehockt, hat sehr um mich geweint und mit mir geredet. Um drei Uhr haben sie mir wieder Fieber gemessen und waren erleichtert, dass es unter 40° war. Sie versuchten nun zu schlafen, aber mein Herrchen kam immer wieder und hat das Handtuch wieder gewechselt. Am 29.06.05 fuhr mein Frauchen wieder nach Ravensburg in die Tierklinik. Meine Blutwerte waren noch nie so schlecht, der Arzt meinte, bei dem Lebenswillen den ich hätte, würde ich sehr wahrscheinlich eine Chemo- schaffen. Schweren Herzen, hat mein Frauchen dem zugestimmt, mit der Hoffnung, dass es mir helfen würde wenigstens noch ein paar Jahre bei ihnen zu sein. Leider hatte ich die Kraft doch nicht mehr. Am Samstag bekam mein Frauchen lieben Besuch von Forumsfreundinnen mit ihren Männern und der sehr netten Tochter Jessi. Ich habe sie noch freudig begrüßt und bekam viele Streicheleinheiten. Meinen Bruder Thomas und seine Carmen kamen auch noch dazu. Am Montag kam auch noch mein Bruder Martin. Als wenn sie geahnt hätten, dass es das letzte Wiedersehen war. Der letzte Tag in meinem glücklichen Hundeleben! 5. Julie 2005 ! Morgens ging ich mit meinem Herrchen wie jeden Morgen auch auf die große Wiese. Es war sehr anstrengend für mich. Ich legte mich in mein Bett. Ich wollte nicht mal mehr den Wurstzipfel, den es jeden Morgen gab, wenn mein Frauchen Vesper und Frühstück machte. Das Wasser hat sie mir ans Bett gebracht. Sie hat wieder vor meinem Bett gesessen, geredet und geweint. Sie hat mich gestreichelt und mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht alleine bin. Am Mittag hat sie meinen Bruder Martin noch gebeten, dass er noch mit mir raus geht bevor er nach Hause fährt. Ich habe es bis auf unsere Wiese geschafft, dann hatte ich einfach keine Kraft mehr. Sie haben mich auf einen Teppich gelegt und in mein Bett getragen. Ich wollte aber ein letztes Mal im Wohnzimmer unter den Tisch liegen, das war mein Lieblingsplatz. Da war ich auch noch gelegen, als mein Herrchen kam. Auf ihn habe ich noch gewartet, wollte auch noch von ihm Abschied nehmen. Er hat in der Klinik angerufen. Wir sollen da so schnell wie möglich kommen. Sie haben mich ins Auto auf meinen alten Platz gelegt. Es ist meine letzte Reise, über die Regenbogenbrücke in den Hundehimmel. Ich habe meinem geliebten Frauchen und Herrchen die schwerste Entscheidung abgenommen. Ich danke allen, die mich geliebt haben, für meine glücklichen Jahre, die ich mit ihnen erleben durfte. Ich wünsche mir, dass ihr auch weiterhin auf diese HP schauen werdet, mein Bruder Rexy wird seinen Weg auch ohne mich machen. Ich wäre so gerne bei euch geblieben, ich werde vom Hundehimmel auf euch herunter schauen. Ich werde euch nie vergessen, vergesst mich auch nicht. Eure Kessi Meine letzten Bilder vom 5. Juli

 

Mein Abschied von meinem schönen Zuhause
Mein Bruder Rexy nimmt Abschied von mir.